Geschichte des Fleckens Gieboldehausen
in 100-Jahres-Schritten
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Die Geschichtswerkstatt Gieboldehausen hat im Jahr 2012 eine Broschüre herausgegeben, in der auf 220 Seiten ca. 1600 Daten aufgelistet sind. In kurzer, prägnanter Form wird aus der 1000-jährigen Geschichte des Fleckens berichtet.
Aufgenommen wurden auch die Anzahl der Geburten und der Todesfälle jeden Jahres von 1694 bis 1910. Soweit vorhanden, sind auch die jährlichen Klimadaten aufgeführt.
Fesselnde Geschichten aus dem Schloss sind ebenfalls in einer Broschüre zusammengestellt worden.
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19161916
Joseph Koch als Lehrer erwähnt. Koch wird am 1. Oktober 1927 zum Rektor ernannt und ist bis 1935 als solcher tätig. Joseph Koch ist der Autor der ersten Gieboldehäuser Ortschronik.
35 Geburten, 37 gestorben, 22 gefallen
1915
Einführung von Brot und Mehlkarten.
48 Geburten, 53 gestorben, 22 gefallen
18161816
Die Regierung verbietet wegen des großen Mangels an Getreide, das Brennen von Branntwein. Missachtung dieses Verbots wird mit 50 Talern in Gold bestraft.
Das Haus Hannover tauscht das Untereichsfeld gegen die Enklave Benneckenstein.
83 Geburten, 55 gestorben, davon 29 Kinder
1815
1. Januar: Ab sofort gilt wieder das Preußische allgemeine Landrecht.
23. September: Das Untereichsfeld, und mit ihm Gieboldehausen, wird in das Königreich Hannover eingegliedert.
Das Jahr bringt eine Missernte
83 Geburten, 47 gestorben, davon 18 Kinder
17161716
Geburten 54, gestorben 45, davon 20 Kinder
1715
Ein umfangreiches Lagerbuch, worin alle Einwohner mit ihrem Besitz aufgeführt sind, wird angefertigt. Die Besitzungen der Gemeinde belaufen sich laut Lagerbuch auf 500 Morgen ½ Forling Ackerland, Wiesen und Wald. In dem Buch sind 250 Wohnstetten aufgeführt (Gemeindearchiv).
Geburten 36, gestorben 21, davon 9 Kinder
16161611
bis 1626 wird Hermann Hartung wird als Pfarrer erwähnt; er stirbt an der Pest. Wahrscheinlich herrscht in diesem Jahr in Gieboldehausen die Pest. Der Tod des Pfarrers weist darauf hin.
15161516
Das Kloster Pöhlde vermeiert an Hans Bodeker verschiedene Grundstücke. 7 Morgen
„ up dem Monke Hove und 10 Morgen to Elvingen „ einen dyk vor dem Schyrenberge, noch einen dyk ibidem und 4 Morgen Gras.
1510
Der Burgsitz derer von Minnigerode (das Haus auf dem Wall) gebaut. Hans von Minnigerode, genannt der Römer, errichtet auf dem vorhandenen steinernen Unterbau die zwei Fachwerkgeschosse mit dem Dach (Koch, Seite 52: In einer kleinen Nische über dem jetzigen Kellereingang die Jahreszahl 1510). Diese Jahreszahl weist wahrscheinlich darauf hin, dass in diesem Jahr die Figur der Anna Selbdritt in der Nische über der Tür von Hans dem Römer aufgestellt wurde. Die Errichtung des Fachwerkgeschosses ist laut einer dendrochronologischen Untersuchung der Holzteile erst etwa um 1530 erfolgt.
14161412
18. November: Gandersheimer Kapitelbesitz: Es werden 19 Höfe im Burgflecken Gieboldehausen erwähnt.
1316
Die Nordhäuser Augustiner sind auf ihr Recht des Almosensammelns be-dacht. Sie lassen auf dem Provinzkapitel zu Himmelpforten am 30. Mai 1316 ihr Termingebiet, durch den Praeses Ludolf und den Provinzial Heinrich, gegen das ihrer Mitbrüder in Eschwege abgrenzen. Nordhausen soll bekommen: Tuterstadt und auf der anderen Seite von Tuterstadt die Dörfer Desingerode, Hespelingerode, Minningerode, Obervelt, Marsfelt, Rudolfeshusen, Geveldehusen, Jocheshag (Jakobshagen) bis einschließlich Herzberg. (Lesser-Förstemann „Historische Nachrichten von der ehemals kaiserlichen und des hl. Römischen Reiches freien Stadt Nordhausen“ gedruckt 1740)
12161172
In einer alten Chronik wird von einem außergewöhnlich milden Winter berichtet. Die Bäume waren neu belaubt und die Vögel bauten Nester.
1200
Um das Jahr 1200 wird das Eichsfeld von einem Erdbeben heimgesucht (Kurth, Chronik von Obernfeld).
1241
März: Die Bäume stehen in voller Blüte und im Mai sind die Kirschen reif.
11161107
Nach Aussterben der männlichen Linie der Grafen von Katlenburg geht der Lisgau durch Eheschließung auf die Welfen über (Geschichte des Amtes Gieboldehausen Wehking).
1016
10. Januar: Erste Erwähnung von Totenhausen. Thonhausen, Dodenhusen, Dodohuson: Kaiser Heinrich II. bekundet, dass er der Paderborner Kirche unter anderen Gütern, auch Doddohusen übergeben habe.
Udo, vermutlich ein Schwiegersohn des Immedingers Sigbert, wird als Graf des Lisgaues, zu dem auch Gieboldehausen gehört, genannt. Udo ist Gründer des Hauses Katlenburg.
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